Rita Süßmuth – Prägnant geschrieben und gut organisiert von Paula Schweers.Journalistin und Autorin Paula Schweers. Sie studierte europäische Kulturgeschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Derzeit absolviert sie eine Ausbildung zur Journalistin und Redakteurin beim ARTE Magazine bzw. der FreeTech Academy of Journalism and Technology.
In ihrem Buch Parity now! erklärt Rita Süssmuth, wo die Wurzeln der gesellschaftlichen Ungleichheit zwischen Frauen und Männern liegen und bietet Lösungen für eine gerechtere Zukunft. Zu diesem Zweck legt sie großen Wert auf die Reform politischer und rechtlicher Institutionen, um den Weg für mehr politische und soziale Gleichheit zu ebnen. Diese sollen ein harmonischeres Miteinander und den Abbau hierarchischer Rollenklischees ermöglichen. Im Mittelpunkt stehen folgende Thesen:
Aktuelle Trends, wie der zunehmende Nationalismus oder die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Coronakrise, treiben die Menschen zurück in die Vergangenheit. Die Auswirkungen davon sind auf Frauen verstärkt. Die Krise hat das seit langem bestehende Problem nur noch verstärkt, dass Frauen weiterhin den Löwenanteil der unbezahlten Pflegeaufgaben zu Hause, in der Bildung und im Gesundheitswesen tragen.
In ländlichen Gebieten und kleineren Gemeinden nimmt die politische Beteiligung von Frauen ab. Der politische Wille, strukturelle Hürden für Frauen durch Instrumente wie Gleichstellungsgesetze abzubauen, ist bislang nicht ausreichend vorhanden.Paritätsgesetze oder Frauenquoten sowie Wahländerungen sind notwendige Schritte für einen umfassenderen gesellschaftlichen Wandel.
Dies ist unerlässlich, um die aktuellen Krisen, etwa die Auswirkungen des Klimawandels, zu überstehen.Eine Neuordnung mit Fokus auf Sozialdemokratie.Das Ziel der Gleichberechtigung steht im Mittelpunkt des sozialdemokratischen Programms. Süssmuths Buch bietet nützliche argumentative Unterstützung, um sie mit Hilfe der Paritätsgesetze voranzutreiben.
Für die Gleichstellungsdiskussion im Rahmen der Sozialdemokratie ragen die Rechtsauslegungen hervor, die konkrete Handlungsvorschläge, etwa zur Änderung der Wahlgesetze, bieten. Süssmuth erläutert in ihrem Buch, welche historischen Faktoren zur aktuellen Ungleichheit beigetragen haben.
Im zweiten Teil des Buches liefert sie außerdem aktuelle Daten und Fakten zum Thema Gleichberechtigung und konzentriert sich dabei auf die Politik, einen Bereich, in dem Frauen immer noch stark unterrepräsentiert sind. In den letzten Kapiteln des Buches stellt sie Thesen und Strategien zur Verwirklichung von Gleichberechtigung vor.
Süssmuth ist ein starkes Argument für Gleichberechtigung in Politik und Alltag. Ihre jüngsten Erklärungen waren ein wenig übertrieben, da sie versuchen, ein breites Spektrum an Themen abzudecken, von der globalen Erwärmung bis hin zu verbindlichen Gesetzen. Die nützlichsten Teile des Buches sind die Erläuterungen zum Gesetz und die darin enthaltenen spezifischen Empfehlungen.
Am Freitag, 16. Dezember, beschloss der Neusser Stadtrat einstimmig, der emeritierten Professorin Dr. Rita Süssmuth auf Empfehlung des Ältestenrates die Ehrenbürgerwürde zu verleihen.
Oberbürgermeister Reiner Breuer erklärte: „Die Stadt Neuss zeichnet mit Frau Prof. Dr. ” Der Entscheidung vorausgegangen war eine Initiative von Oberbürgermeister Breuer und dem Neusser Bundestagsabgeordneten Hermann Gröhe, erstmals seit Mitte der 1990er Jahre die Ehrenbürgerwürde zu verleihen.
Die Frau von Prof. Süssmuth bedankte sich über den Bürgermeister gegenüber dem Stadtrat. Frau Prof. Dr. Süssmuth zeigte sich in einem anschließenden Telefonat erfreut über die Entscheidung.
Die Zeremonie zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde ist für März 2023 geplant.
Süßmuth, Rita
Rita Süssmuth wurde 1937 in Wuppertal geboren und ist seit einem halben Jahrhundert in Neuss zu Hause. Sie gilt seit den 1980er Jahren als eine der bedeutendsten Wissenschaftlerinnen und Politikerinnen Deutschlands. Sie promovierte 1964 nach einem Studium der Romanistik und Geschichte an den Universitäten Münster, Tübingen und Paris sowie einem Postgraduiertenstudium in Pädagogik, Soziologie und Psychologie.
Süssmuth wurde 1971 zum ordentlichen Professor für Pädagogik an die Pädagogische Hochschule Ruhr berufen und ist seit 1973 Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik an der Universität Dortmund.Von 1982 bis 1985 war Süssmuth Direktor des Hannoveraner Forschungsinstituts „Frau und Gesellschaft“ und Vorsitzender der Kommission „Ehe und Familie“ des Zentralkomitees der Deutschen Katholischen Kirche. Sie ist seit 1964 mit Prof. Dr. Hans Süssmuth (1935-2020), einem Historiker, Pädagogen und Verleger, verheiratet und hat mit ihr eine gemeinsame Tochter.
Süssmuth trat in die Politik (CDU seit 1981) mit der Absicht ein, ihre Forschungsergebnisse zu Familien, Frauen und Kindern in die Praxis umzusetzen und so den notwendigen gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen. Dies wurde unter anderem durch ihre Arbeit als deutsche Frauenministerin und ihre Rolle als Ministerin für Jugend, Familie usw.
Am Samstag, 18. März 2023, wurde die Neusserin Rita Süssmuth im Rahmen einer Feierstunde im Rathaus zur ersten Ehrenbürgerin der Stadt ernannt. Der Stadtrat stimmte im Dezember letzten Jahres auf Initiative von Hermann Gröhe MdB und Oberbürgermeister Reiner Breuer einstimmig zu, die ehemalige Bundestagspräsidentin und oft unbeliebte Verfechterin von Gleichberechtigung, Vielfalt und Integration zu ehren.
Die neue Ehrenbürgerin hofft, sich in die New Yorker Gesellschaft zu integrieren und Menschen jeden Alters zur Teilnahme an der Demokratie zu ermutigen. Beim Eintrag in das „Goldene Buch“ der Stadt im Alten Ratssaal trug Rita Süssmuth eine traditionelle bayerische Tracht.
Altbürgermeister Hermann Wilhelm Thywissen, Erzbischof Kardinal Josef Frings, Kaufmann Wilhelm Thywissen und Stadtrat Clemens Freiherr von Schorlemer-Lieser stehen in einer Reihe, an der Spitze der Schlange steht die emeritierte Professorin Dr. Rita Süssmuth.
Sie war Helmut Kohls erste Ministerin für Jugend, Familie und Gesundheit in Deutschland. Während ihrer ersten Amtszeit wurde das Ministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit in das Portfolio aufgenommen.
Es wäre ungerecht gegenüber Rita Süssmuths „umfänglichen Wirken in und für die Republik“, wenn Oberbürgermeister Breuer sich in seiner Laudatio nur auf das Thema „Frauen“ konzentrieren würde. Hermann Gröhe, MdB, schreibt in einer Laudatio, dass das Politische Der von ihnen eingeschlagene Weg war nicht immer einfach. Sie war eine beeindruckende Kämpferin und geschickte Brückenbauerin, die an die Überzeugungskraft der Worte glaubte.
Wer sich bei ihr unwohl fühlt, verdient ein Kompliment.Und sie hat ganz offen gesagt, dass Misserfolge zum Territorium des Kämpfens gehören und etwas, aus dem man lernen muss. Die Kraft, wieder aufzustehen und weiterzumachen, wenn man gefallen ist.“ Hermann Gröhe (MdB) behauptet, dass sie „genau dadurch für viele Frauen, auch in Neuss, zum Vorbild geworden ist.“
Eine Fülle von Auszeichnungen
Prof. Dr. Rita Süssmuth bezeichnet sich selbst als Anwältin der Frauen. So ging sie ihrer Arbeit und ihren Zielen immer ruhig nach, wenn es darauf ankam, aber mit einem entschlossenen Anstoß. Zu ihren zahlreichen Verdiensten zählen die Tätigkeit als Präsidentin der Türkisch-Deutschen Universität, Mitglied der Beratenden Kommission zur Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter und Vorsitzende des Sachverständigenrats für Einwanderung und Integration.
Professor Doktor. Rita Süssmuth, unsere Ehrenbürgerin, wurde für ihr Wirken in den Bereichen Migration und Integration mit zahlreichen renommierten Auszeichnungen geehrt, darunter neun internationale Ehrendoktorwürden, die höchste zivile Auszeichnung der Bundesregierung, das Großkreuz des Deutschen Ordens Verdienst, Theodor-Heuss-Preis und Verdienstorden der Landesregierung NRW.
Sie ist ein angesehenes Mitglied der Deutschen AIDS-Hilfe. Im Jahr 2021 hat NRW den Rita-Süssmuth-Forschungspreis für herausragende Forschung mit Fokus auf Frauen und Mädchen ins Leben gerufen.Ich werde Neuss nie verlassen.Seit mehr als fünfzig Jahren ist die gebürtige Wuppertalerin Wahl-Neusserin in unserer Stadt zu Hause. Das politische Klima und die aktuellen Ereignisse unserer Gesellschaft wurden maßgeblich von ihr beeinflusst.
Süssmuth äußerte in ihrer Dankesrede ihre Hoffnung, Ehrenbürgerin ihrer Stadt zu werden und richtete einen besonderen Wunsch an Oberbürgermeister Reiner Breuer und die Mitglieder des Stadtrates. Sie wünscht sich, dass die Stadt Neuss alle zwei Jahre junge Menschen für ihre Ehrenbürgerwürde mit einem Preis auszeichnet. Das Preisgeld soll laut Süssmuth als Katalysator für die Zusammenführung der Jugend und der Senioren der Stadt dienen. Gerne arbeite ich bei diesem Unterfangen persönlich mit ihr zusammen.
Ich würde gerne einen Preis ins Leben rufen, der innovative Ansätze zur Wiederbelebung unserer Städte würdigt.Die Alten mit den Jungen“, wie Süssmuth es ausdrückt.Professor Doktor. Rita Süssmuth bedankte sich für die Ehre und sprach von ihrem verstorbenen Ehemann, den sie nach Neuss geholt hatte.