
Joshua Abuaku Kinder – Am nächsten Tag setzte er sein zweites Ziel in die Tat um: „Ich will im Finale auf jeden Fall unter 49 Sekunden laufen“, lauschte Abuakus Kommentar nach dem Halbfinale. Und wieder einmal hielt er sein Wort: Seine Zeit von 48,79 Sekunden lag nicht nur weit unter der 49-Sekunden-Marke, sondern er wurde auch Fünfter und verpasste die Bronzemedaille nur um eine Hundertstelsekunde vor dem Sieger, dem Norweger Karsten Warholm. der den Weltrekord aufgestellt hat.
Der 26-Jährige bewies, dass seine Zeit gekommen war, obwohl der Münchner Haarmarkt noch immer knapp an Edelmetallen war. Das Warten lohnt sich“, sagen wir. Unterdessen hatte das Longhunter-Jahr einen holprigen Start gehabt.
Nachdem er sich im Mai beim Treffen der Krummendistanzen in Pliezhausen mit starken Leistungen über 150 und 300 Meter einen Namen gemacht hatte, erlitt er im Training eine Muskelzerrung. Seinen ersten 400-Meter-Hürdenlauf Ende Mai in Frankreich konnte er nicht absolvieren, mehrere weitere Rennen musste er absagen, darunter auch die Deutschen Meisterschaften Ende Juni in Berlin.
Aber Joshua Abuaku muss wegen nichts den Kopf in den Sand stecken. Denn mit 26 Jahren wusste er genau, welches Potenzial in ihm steckte. Auf seinem Instagram-Account stand in den letzten Monaten das Mantra „Gute Dinge brauchen Zeit“. „Ich freue mich, dass dieses Jahr bis zu einem gewissen Punkt sehr viele Dinge sehr gut geklappt haben.
Vieles hat sich genau so entwickelt, wie wir es geplant hatten. Leider kam die Verletzung erst später zur Sprache“, blickt Joshua Abuaku zurück und fügt hinzu: „Genau am Geld, Da trifft das Motto zu: „Man muss in solchen Momenten weiterhin dort bleiben; man hat das alles nicht umsonst getan.“
Diese Geduld begann sich Anfang Juli auszuzahlen. Nachdem er drei Jahre lang keine persönliche Bestzeit aufgestellt hatte, durchbrach er beim Weltcup in La-Chaux-de-Fonds 2019 in der Schweiz die 49-Sekunden-Marke und überquerte die Ziellinie in 48,80 Sekunden. Bei genau sieben Zehntel begann er, seine besten Anstrengungen nach unten zu drosseln. Der 26-Jährige sah endlich die Leistungssteigerungen, auf die er jahrelang hingearbeitet hatte.
Eine Steigerung auf der 400-Meter-Hürdenstrecke
Im Vorjahr hielten weitere Athleten Zeiten unter 49 Sekunden. Konkret Constantin Preis aus Sindelfingen (48,60 Sekunden), Luke Campbell vom Abuakus Training Kollege (Sprintteam Wetzlar; 48,62 Sekunden) und Emil Agyekum aus Berlin (48,96 Sekunden). Für Abuaku war es glasklar, dass „solche Ergebnisse nicht einmal für ihn eine utopische Fantasie sind“.
Das steht seit letztem Jahr auf seiner To-do-Liste; „Meine drei Disziplinkollegen sind ebenfalls unter 49 und begeisterte Läufer“, sagt er. Ich hatte schon einmal ein persönliches Treffen mit ihnen, aber der Zeitpunkt war einfach nicht der richtige. Daher war es eines der Hauptziele der Saison, eine 48-minütige torlose Serie zu erreichen. Dass es gleich im ersten Rennen gut geklappt hat, ist natürlich viel besser.
Im aktuellen deutschen Aufschwung liegen vier 400-Meter-Hürdenläufer an der Spitze. Felix Franz (LG Neckar-Enz) war der letzte Deutsche, der im EM-Halbfinale 2014 eine 49-Sekunden-Marke schaffte. Obwohl Campbell und Agyekum in diesem Jahr verletzt waren und keinen Beitrag leisten konnten, wurde Constantin Price erst kurz vor der Europameisterschaft vollständig gesund, schaffte es aber dennoch, ins Halbfinale zu kommen. Aber es ist auch offensichtlich, dass sie alle das Potenzial haben, die Disziplin noch weiter voranzutreiben, und sie alle spielen ihre Stärken auf ihre ganz eigene Art und Weise aus.
Verschiedene Erfolgsformeln
Laut Joshua Abuaku „hat jeder sein eigenes Rezept; wir sind alle sehr unterschiedlich.“ Da wir zusammen trainieren, sind Luke und ich uns wahrscheinlich noch ähnlicher als je zuvor. Aber ich denke, dass jeder von uns gut darin ist, seine eigenen Stärken noch mehr zu entwickeln.
Jeder ist einzigartig und verfügt über bestimmte Fähigkeiten, wie man in den Rennen sehen kann. Luke zum Beispiel ist der einzige seiner Art, der sowohl vorne unglaublich schnell als auch hinten hartnäckig ist. Oder anders gesagt: Constantin ist „jemand, der es vorne etwas bescheidener angeht, hinten aber trotzdem noch viele Kronen übrig hat.“
Der 26-Jährige beschreibt sich selbst als „irgendwo in der Mitte“: „Ich komme vorne nicht so schnell raus wie Luke, aber hinten komme ich konstanter durch.“ Deshalb würde ich mich selbst so einschätzen, dass ich in dieser Situation den Mittelweg gewählt habe. Gemeinsam mit Luke Campbell trainiert er in der Frankfurter Trainingsgruppe von Volker Beck. Er trainiert auch oft mit Emil Agyekum und Constantin Price. Der Vierer profitiert vom gesunden Konkurrenzdruck.
In Olympia, mit einer Kamera
Dazu gehört vor allem Joshua Abuakus Trainingspartner Luke Campbell, der sich dieses Jahr eine Schulterverletzung zugezogen hat und daher an keinem Wettkampf teilnehmen wird. Auch ich profitiere im Moment von ihm. Auch wenn er mittlerweile bei vielen Aspekten des Trainings nicht mehr mithalten kann, ist er trotzdem bei jedem einzelnen dabei und unterstützt mich voll und ganz. Wenn ich mein Läufe mache, steht er meist am Rand und schießt auf mich, sagt er.
Eine neue persönliche Bestzeit von 48,45 Sekunden bescherte Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt) beim Finale der Deutschen Meisterschaften in Kassel seinen ersten deutschen Meistertitel über 400 Meter Hürden und den zweiten Platz in der ewigen deutschen Bestenliste. Im Interview dieser Woche spricht der 27-Jährige über seine Vorbereitungen auf die nächste Weltmeisterschaft, die nachhaltigen Auswirkungen der Olympischen Spiele in München und die Stärke der Unterstützung seiner Familie.
Abuaku, Joshua:
Das bedeutet mir sehr viel. Ich bin schon lange dabei und obwohl ich viele gute Meldeauftritte auf meiner Liste habe, hat es nicht immer geklappt. Dieses Jahr wusste ich, dass ich in guter Verfassung war, und es schien sich endlich ausgezahlt zu haben.
Ja, zweifellos. Mir wurde klar, dass ich mich auf meine eigenen Fähigkeiten verlassen musste, wenn ich erfolgreich sein wollte. Sowohl Constantin als auch ich haben recht unterschiedliche Laufstile. Während ich gerne schnell vorankomme, taucht Constantine oft hinter den Kulissen auf. Deshalb brauchte ich eine gewisse Menge Puffer, um aufrecht zu bleiben.
Mit 48,45 Sekunden kletterten sie auf den zweiten Platz der ewigen deutschen Bestzeitliste. Welchen Wert legen Sie auf diese Zeit? Zu sagen, dass ich mit dem Lauf der Zeit zufrieden bin, wäre eine Untertreibung. Es können noch ein paar Optimierungen am Rennen vorgenommen werden, um es besser zu machen. Mein Ziel ist es, am Ende der Saison einen Durchschnitt von 47 Minuten zu erreichen. Das erscheint mir überhaupt nicht unmöglich.
Bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr belegten Sie in einem Wettbewerb mit einer ähnlich knappen Entscheidung den fünften Platz. Hat Ihnen dieses Erlebnis vor heimischem Publikum neuen Schwung für die nächste Saison gegeben?
Mit einem Wort: ja. Zu Hause vor einem so großen Publikum und einer so wunderschönen Kulisse zu laufen, war ein unglaubliches Erlebnis. Das ist eine enorme Inspiration für mich. Es war ein knappes Rennen, aber ich habe gelernt, dass eine internationale Medaille trotz der Schwierigkeiten in greifbarer Nähe ist. Das war eine wirklich bedeutende Erkenntnis.
Ich hoffe, dass ich es bis zum WM-Finale schaffe. Gerade habe ich mit Constantine darüber gesprochen. Wir hoffen sehr, dass wir im Finale einen zweiten oder dritten Platz erreichen. Ja das ist richtig. Karsten Warholm sticht natürlich heraus, aber wir Europäer sind schon ziemlich konkurrenzfähig. Es ist durchaus möglich, mit einem guten Rennen ins Weltcup-Finale zu kommen. Ich glaube jedoch, dass wir heute gezeigt haben, dass wir mehr zu geben haben. Vom aktuellen Wettbewerbsniveau in Deutschland können wir alle profitieren.
Mein Oberschenkel tat fast drei Wochen lang weh. Sogar während meines Trainings musste ich Abstriche machen. Erst heute hatte ich endlich das Gefühl, wieder alles geben zu können. Ich drücke die Daumen, dass sich die Dinge auf diese schrittweise Weise weiter verbessern.
Das war fantastisch. Es hat allen viel Spaß gemacht, gestern und heute. Das Stadion ist voll und die Atmosphäre ist elektrisierend, denn die Leichtathletik braucht einen Tag wie diesen. Der Sport Leichtathletik ist großartig. Ich hoffe, dass uns heute viele neue Zuhörer entdeckt haben.
In den ersten zwei Wochen war alles so neu und herausfordernd. Seine Schönheit lässt sich jedoch nicht beschreiben. Ich freue mich immer darauf, meine Lieben zu sehen, wenn ich vom Training nach Hause komme. Das ist für mich eine enorme Inspiration. Ich habe immer Hilfe, wenn ich sie brauche.
Ich tue, was ich kann, um Dinge rund ums Haus zu erledigen. Aber natürlich gibt es auch Wochenenden, an denen ich bei Kämpfen unterwegs bin. Dann übernimmt meine Frau komplett. Das würde einfach nicht funktionieren, wenn Sport dabei wäre.
Ja das ist richtig. Das war herrlich. Sie hat das alles verpasst, weil sie gerade eingeschlafen ist, aber in ein paar Jahren kann sie sich das Video noch einmal ansehen und über sich selbst lachen. Am Freitagabend erfüllte sich der 400-Meter-Hürdenlauf-Spezialist Joshua Abuaku einen Lebenstraum, als er vor heimischem Publikum am EM-Finale in München teilnahm.
Auf seinem neuen Höhepunkt persönlicher Exzellenz hätte er eine Medaille nur um Haaresbreite verpasst. Damit ist die Sache endgültig geklärt. Aufgrund von Verletzungsproblemen zu Beginn der Saison ist sein Jahr 2022.
Es war ein dramatischer Höhepunktauftritt. Ich habe es in die letzte Runde geschafft, weil ich eine starke Leistung und eine hervorragende Form mitgebracht habe. Das gab Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt), der Fünfte der Meldeliste, bereits eine Woche vor seinem EM-Auftritt in seinem Vorbereitungstrainingslager im bayerischen Erding bekannt. Und dass er nicht zu viel versprochen hatte, bewies der 400-Meter-Hürdenläufer am Mittwochabend: Als Zweiter seines Halbfinales startete er in 49,05 Sekunden in die Schlussrunde.
