Igor Levit Ehefrau – Igor Levit hat eine kraftvolle Stimme, wenn es darum geht, das Bewusstsein für Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit zu schärfen, und er ist auch ein Virtuose am Klavier. Ich bin jedoch neugierig auf das Privatleben des Pianisten.
Der Pianist mit Haltung! Seit seinem jüngsten Auftritt als Danger Dan in Jan Böhmermanns ZDF Magazin Royale ist Igor Levit in jedem Land der Welt ein Begriff. Igor Levit spielte die Klavierbegleitung für die Aufführung des Gänsehaut-Lieds „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ von Danger Dans am 9. April 2021. Okay, aber wie ist der Musiker hinter der Bühne?
Igor Levit über seine eigene Zeit: Hintergrund und Ursprünge
Am 10. März 1987 wurde Igor Levit, der Sohn von Jelena Levit, in Gorki, damals Teil der Sowjetunion, geboren. Seine Mutter war Sängerin im Opernchor. 1995 zog die Familie Levit, eine jüdische Kontinentalfamilie, nach Hannover. Igor besuchte dort das Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasium. Im zarten Alter von drei Jahren begann Igor „Pianist“ Levit mit dem Klavierspielen.
Im zarten Alter von drei Jahren begann Levits Mutter Jelena, ihm das Klavierspielen beizubringen. Mit vier Jahren gab er sein Solodebüt und gab mit sechs Jahren sein erstes Konzert mit dem Philharmonieorchester von Nischni Nowgorod.
Levit nahm 1999 ein Jahr lang Klavierunterricht am Mozarteum. Anschließend besuchte er die Universität Hannover, um am IFF (Institut zur Frühförderung musikalisch begabter Studierender) zu studieren. Damals war er noch ein kleiner Junge von 13 Jahren.
Igor Levit tritt seit dem Jahr 2000 mit Orchestern in ganz Europa, den USA und Israel auf. Er trat mit der NDR Radiophilharmonie Hannover, den Nürnberger Symphonikern, dem English Chamber Orchestra, den Stuttgarter Philharmonikern und dem Israel Philharmonic auf.
Künstler wie Sergei Alexandrowitsch Krylow, Gavriel Lipkind und Mischa Maisky gehören zu den Koryphäen, mit denen er im Kammermusikgenre zusammengearbeitet hat. Seit 2019 ist er Professor an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, wo er ursprünglich herkommt.
Live-Auftritt im Haus von Igor Levit während der Corona-Pandemie
Obwohl er einem der von der Corona-Pandemie am stärksten betroffenen Berufsgruppen angehört, hat sich der Musiker Igor Levit stets für eine kluge Pandemie-Politik eingesetzt und Verschwörungstheorien aktiv bekämpft. Der Pianist veranstaltete 52 Hauskonzerte, die er live auf Instagram und Twitter übertrug, um Menschen auf der ganzen Welt Hoffnung und Freude zu vermitteln.
Typischerweise trat Levit in seiner Berliner Wohnung auf. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lud den Pianisten Igor Levit zu einem Hauskonzert in seine Berliner Residenz Schloss Bellevue ein. Beethovens Waldsteinsonaten wurden vom versierten Musiker aufgeführt. Igor Levit reagiert auf Kritik auf Twitter: „Pianist kämpft gegen Antisemitismus.“
Igor Levit ist auf dem Mikroblogging-Dienst Twitter für seine politischen Tweets bekannt, in denen er häufig drängende Themen der heutigen Gesellschaft thematisiert, etwa Rechtsextremismus, Antisemitismus, Flüchtlingsabschiebung, wissenschaftliche Unehrlichkeit und Ähnliches.
In einem Tweet des Musikers im Mai 2021 hieß es: „‚Antisemitismus hat in Deutschland keinen Platz.‘ ist Kindergartenniveau. Es ist offensichtlich, dass er ihn hat, und er hatte ihn immer und wird ihn immer haben, wenn wir nicht aufhören, ihn aufzugeben. Ohne nette Worte, aber mit Entschlossenheit und Einigkeit, und das nicht nur angesichts extremer Gewalt .”
Etwas zu sagen wie „Antisemitismus hat in Deutschland keinen Platz“ ist Vorschulniveau. Es ist offensichtlich, dass er ihn hat, und er hatte ihn immer und wird ihn immer haben, wenn wir nicht aufhören, ihn aufzugeben. Ohne nette Worte, aber mit Mut und Einigkeit, und das nicht nur angesichts extremer Gewalt.
Das Bündnis 90/Die Grünen-Mitglied Levit twitterte zur bevorstehenden Bundestagswahl und schrieb: „Freue mich unglaublich auf die Wahl im September“ mit einem grünen Herz-Emoji. Im Jahr 2018 sorgte Levit für Aufsehen, als er seinen Echo Classic aus dem Jahr 2014 zurückgab, nachdem er herausgefunden hatte, dass die Rapper Farid Bang und Kollegah trotz antisemitischer Aussagen in ihren Songs mit einem Echo ausgezeichnet worden waren.
Laut vielen damaligen Quellen, darunter auch dem „Kurier“, sagte Levit bei der Preisverleihung, dass es untragbar sei, den „antisemitischen Parolen“ eine solche Plattform und Auszeichnungen zu geben. Nachdem er im November 2019 eine Morddrohung erhalten hatte, schrieb der jüdische Musiker einen Artikel für den „Tagesspiegel“ mit dem Titel „Habe ich Angst? Antisemitismus in der heutigen Welt.“ Stimmt, aber „nicht über mich“. Robert Habeck und Wolfgang Schäuble, zwei prominente Politiker, lobten beide Levitts Artikel.
Nach rechts und zur AfD: Igor Levits Krieg
Wenn es um den Kampf gegen die AfD geht, ist das Schweigen von Igor Levit zwecklos. Im Jahr 2015 geriet er in die Kritik, weil er einen AfD-Politiker als „widerwärtigen Drecksack“ und „Mitglied der widerwärtigen Partei AfD“ bezeichnet hatte. Er schlug vor, dass AfD-Mitglieder „Menschen“ seien, „die ihr Menschsein verwirkt“ hätten. Bei Fridays for the Future gibt Igor Levit seinen Beitrag dazu.
Sie haben bei Ihrem letzten Fernsehauftritt eine Maske getragen, um zu zeigen, dass wir nicht zur Normalität zurückgekehrt sind. Können Sie beschreiben, wie die Coronapandemie Ihren Musikstil beeinflusst hat. Es ist nicht so schwer, wie es sich anhört, Igor Levit. Hier befinden wir uns mitten in einer Krise, die mit keiner Krise des letzten Jahrhunderts vergleichbar ist.
Das verändert den Standpunkt und verändert die Gefühle. Dieses Wissen wird Ihnen dauerhaft im Gedächtnis bleiben. Etwas, das sie mit uns macht, beeinflusst auch meine Spielweise. Das gemeinsame Teilen musikalischer Erlebnisse hat neue Tiefe und Bedeutung gewonnen.
Und wie hat Sie das als Person geprägt?
Zunächst sehe ich das Ende meiner Welt, der Musikwelt. Seit gut einem Jahr erlebe ich dort viel Unwissenheit, auch auf politischer Ebene. Trotz unserer besten Bemühungen, kulturelle Themen in die Diskussionen mit Kollegen einzubeziehen, war 2016 ein Jahr, in dem niemand Hilfe erhielt. Das ist uns nicht gelungen. Es kam häufig vor, dass man uns nicht hörte.
Aufgrund dieses Jahres war ich desillusioniert von meinem Land und erschöpft von meinem Mangel an körperlicher Aktivität. Und dann, vierzehn Monate später, sind wir dank der medialen Sensationalisierung eines völlig fehlgeleiteten Stunts mit Hollywood-Schauspielern endlich wieder im Fokus der Öffentlichkeit.
Zum ersten Mal konnte ich ein Maß an unerschütterlichem Vertrauen in mein Instrument erreichen, das ich vorher nicht hatte. Allein durch das Drücken von Knöpfen verspüre ich ein Gefühl von Freude und Glück, das ich noch nie zuvor erlebt habe. Was für ein fantastisches Vermögen; Mir fehlen die Worte, um es zu beschreiben.
Meine aktuelle missliche Lage wirft die Frage auf: Wie kann ich diesen momentanen Glückszustand mit in die Zukunft nehmen, wenn wieder etwas annähernd „Normalität“ zurückkehrt? Ich denke, das ist die Aufgabe, die vor uns liegt. Die historischen Aufzeichnungen verdeutlichen uns die Tatsache, dass Menschen eine kurze Gedächtnisspanne haben. Ich hoffe, dass ich, wenn auch nur in kleinem Maße, dazu beitragen kann, dass unsere Erinnerungen nicht zu schnell verblassen.
Um es einfach auszudrücken: Ich führe kein Parallelleben. Ich bin jemand, der es genießt, Musik zu machen, in sozialen Medien zu interagieren und mit Freunden Zeit zu verbringen. Da gibt es keine Trennlinie. Manchmal brauche ich die härteste aller möglichen Brücken, um mich ein wenig zu schützen und nach einem besonders intensiven Erlebnis wieder auf festen Boden zu kommen.
Live-Musik ist eine einzigartige moderne Kunstform; wenn es spielt, ist es präsent; Wenn es stoppt, ist es nicht mehr hörbar. Es gibt keinen greifbaren Besitz, den man in den Händen halten kann. Es gibt nur diesen einen Moment, in dem sie handeln können. Deshalb finde ich Musik so besonders und genieße sie so sehr: Jeder kennt sie, aber keiner weiß sie wirklich. Es steht mir frei, weiterzuziehen, wenn ein Konzert zu Ende ist und ich keine Lust habe, länger zu bleiben.
Der Sicherheitsgedanke ist in Ihrem Buch „Hauskonzert“ von entscheidender Bedeutung. Wie Sie es ausdrücken: „Ich habe das Haus ohne Ansuit, Krawatte und Einstecktuch nicht verlassen.“ Davon ist nichts mehr übrig … Mein Ziel ist es, so viele Schichten wie möglich abzuwerfen, bis ich nur noch mich selbst habe. Was zum Teufel ist hier los?
Das ist eine wirklich wichtige Frage, und ich habe 300 Seiten für die Beantwortung dieser Frage aufgebraucht. Mit den Worten von Salopp: „Mein Leben ist zu Ende.“ Obwohl mein bester Freund starb und meine Mutter gegen den Krebs kämpfte, hatte ich das Glück, wundervolle Freunde und Weggefährten zu haben, die mir durch diese schwierigen Zeiten geholfen haben. Diese Ereignisse haben mich gestärkt und mir das Selbstvertrauen gegeben, den Panzer zu werfen.
Als Antisemitismus- und Anti-Rassismus-Aktivist und Verfechter einer humanen Migrationspolitik sorgen Sie schon seit einiger Zeit in der politischen Welt für Aufsehen, vor allem in den sozialen Medien. Seitdem kommt es regelmäßig zu Gewaltandrohungen und regelmäßigen Angriffen von rechts. Lassen Sie sich von der Musik mitreißen, um diesen mentalen Dreck abzuschütteln?
Anstatt zu versuchen, der Musik zu entfliehen, umarme ich sie und lasse mich von ihr tragen. Das ist ein großer Unterschied. Ich habe so viel Zeit mit diesen Leuten verschwendet und sie haben nichts geändert. Claudia Roth, Mitglied des Deutschen Bundestages und eine enge Freundin von mir, sagte einmal: „Meine Angst bringt mir nichts.“ Unzählige Menschen erleben dies täglich, können sich jedoch nicht zu Wort melden, weil ihnen ein Forum fehlt.
Ich habe viele Freunde und Bekannte und jeder versucht, dem anderen zu helfen. Aber natürlich nutze ich die Begegnungen mit Menschen wie ihnen als Material für meine Musik. Allerdings betrachte ich diejenigen, die negativ über mich schreiben, als Teil meines Lebens. Zuerst sollten sie in die Hölle geschickt werden und dann sollten sie strafrechtlich verfolgt werden. Und wenn einer von ihnen denkt, dass ich etwas nicht tun kann, weil er nur zwanzig Twitter-Follower hat, dann irrt er sich.
Lassen Sie alles in Ihre Musik einfließen, was auch immer das sein mag. Was denken Sie, wenn die AfD-Abgeordnete Alice Weidel an die Präsidenten der Länder schreibt und ihnen beispielsweise vorschlägt, ihnen das Bundesverdienstkreuz nicht zu verleihen? Das ist es natürlich. Aber wenn Frau Weidel denkt, sie müsste sich über mich hinwegsetzen, geht mir das Zeug in die Ohren und kommt gleich wieder raus.