Axel Schildt Todesursache – Die Geschichtswissenschaft trauert um einen ihrer brillantesten Köpfe: Axel Schildt, der angesehene Historiker und Experte für die deutsche Zeitgeschichte,
verstarb am 19. Schildt erlag nach langer Krankheit einer schweren Krebserkrankung. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke in der akademischen Welt.
Ein Leben für die Zeitgeschichtsforschung
Axel Schildt widmete sein gesamtes Berufsleben der Erforschung der jüngeren
deutschen Geschichte. Als Professor an den Universitäten Hamburg und Hannover
leistete er einen immensen Beitrag zur kritischen Aufarbeitung der NS-Zeit und
der Nachkriegsepoche. Sein Spezialgebiet war die Sozial- und Alltagsgeschichte.
Wegweisendes Werk mit internationalem Renommee
Schildts wissenschaftliche Arbeiten wie “Materieller Wohlstand – paradoxe
Folgen” wurden zu Standardwerken der Geschichtswissenschaft. Für seine
Verdienste erhielt er zahlreiche Ehrungen und Preise. Sein Wirken und seine
Erkenntnisse fanden auch über Deutschland hinaus große Anerkennung in der
Fachwelt.
Verlust eines visionären Denkers
Mit Axel Schildt verlor die deutsche Geschichtswissenschaft einen ihrer
profiliertesten Vertreter. Er war nicht nur ein akribischer Chronist, sondern auch
ein visionärer Denker, der stets neue Perspektiven einbrachte. Sein Lebenswerk
wird eine bleibende Inspiration für zukünftige Generationen von Historikern sein.
Prof. Dr. Axel Schildt ist am 5. April 2019 nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Durch seinen Tod waren mehrere seiner Mitarbeiter schwer betroffen. Als hochgeschätzter Kollege war er für sein umfassendes Geschichtswissen, seinen selbstlosen Einsatz und seine ebenso unprätentiöse wie humorvolle Darbietung bekannt.
Er war auch am Zentrum für Zeitgeschichte Forschung oft als Redner und Kommentator auf Konferenzen gefragt. Darüber hinaus engagierte sich Schildt ehrenamtlich in zahlreichen Gilden, vom DFG-Fachkollegium und dem Historikerverband über Stiftungsbeiräte bis hin zur Jury des Bundespräsidenten-Studentenwettbewerbs.
Im Jahr 2003 gehörte er dem Herausgebergremium der Fachzeitschrift „Zeithistorische Forschungen“ an. Immer mit klugem, abgewogenem Rat an der Seite der Herausgeber und Autoren, scheiterte er kein einziges Mal an der Übernahme von Gutachten. Axel Schildt gehörte der Leibniz-Gemeinschaft an und war Mitglied im Senatsausschuss Wettbewerb.
Er machte sich mit seinen Studien zur westdeutschen Sozial- und Kulturgeschichte einen Namen. Geschichten des Konservatismus und der Intellektuellen, der Medien, der Alltagskultur und auch der Stadtgeschichte wurden von Axel Schildt erfasst.
Soziale Praktiken und zeitgenössische Selbstdeutungen waren Teil seines Werks. Außerdem verfasste er lange Zeilen, wie etwa in seiner gemeinsam mit Detlef Siegfried verfassten „Deutschen Kulturgeschichte“ zu sehen ist.
In seiner Doppelfunktion als Professor an der Universität Hamburg und Leiter der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg förderte er ein Umfeld des kollegialen Austauschs, das tiefgreifende Auswirkungen auf die Geschichte der Stadt hatte und gleichzeitig wissenschaftlichen Einfluss ausstrahlte. War mit Axel Schildt in Sachen Wissenschaftsorganisation und Forschung betrieben wurde, Kriegsproduktivität.
Unser Fach verliert einen hervorragenden Historiker mit ihm.Der Hamburger Historiker Axel Schildt, der letzte Woche am 5. April 2019 im jungen Alter von 67 Jahren verstarb, arbeitete an einem Buch über die Rolle der Intellektuellen in der deutschen Medien- und Kulturszene Zeit.
Zu seinem geistigen Leben gehörten wissenschaftlich fundierte und politisch engagierte Interventionen in öffentliche Debatten, zuletzt in der Diskussion um den Beschluss des Deutschen Historiker- und Historikerinnenverbandes 2018, aber auch in der städtischen Öffentlichkeit, wo er den Umgang immer wieder kritisierte der NS-Vergangenheit in medialen und institutionellen Selbstdarstellungen als langjähriger Leiter der Hamburger Forschungsstelle für Zeitgeschichte (FZH).
Aber auch seine privaten Beobachtungen vieler alltäglicher, oft skurriler Begegnungen, die er gerne mit Kollegen und Kollegen teilte, waren intelligent. Axel Schildt las jede Zeitung, die ihm in den Weg kam, er reiste viel und hörte Rockmusik der Gegenkultur mit einem Hauch Hingabe, insbesondere The Grateful Dead und ja, Bob Dylan.
Er fannte spannende Unterhaltungen mit Freunden und wunderte sich für die Menschen, die beruflich mit ihm angesprochen wurden, verantwortlich. Er war politisch und kritisch engagiert, offen für Argumente, ermutigte seine Gegner, konfrontativ, zielorientiert und effektiv; Seine intellektuelle Neugier führte ihn nicht zum Elfenbeinturm, sondern mitten in die Schlacht. Auch der öffentliche Intellektuelle mit militärischem Hintergrund, Axel Schildt, gehörte zur Gruppe der (Medien-)Intellektuellen.
Seine Tätigkeit als Professor für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg von 2002 bis 2017, zunächst als Ratsmitglied und dann als Direktor des FZH, bot ihm dafür den richtigen Rahmen. Es war allerdings ein langer Weg, nicht unüblich für die Wissenschaft des späten 20.
Jahrhunderts, bis er dieses Feld gewinnbringend bestellen konnte. Referendariat nach Hamburg zog Axel Schildt nach, nach einer hervorragenden Promotion bei Reinhard Kühnl in Marburg zur Rolle der Reichswehrführung am Ende der Weimarer Republik.
Der damals 30-Jährige wäre sicher ein guter Lehrer geworden, aber die Forschung reizte ihn noch mehr. Er setzte sich in den Jahren darauf, neue wissenschaftliche Themen zu bearbeiten, und stellte so innovative Forschungsfragen zur Zeitgeschichte heraus.
Der Restaurationsthese wurde in seinen Arbeiten zur westdeutschen Gesellschaft der fünfziger Jahre, die als Habilitation 1995 erschienen und unter dem Titel „Moderne Zeiten“ differenziert analysierten, die vielfältigen Ambivalenzen zwischen Beharrungskräften und Modernisierungserscheinungen, nachhaltig in Frage gestellt.
Auch in späteren Ermittlungen verfolgte Axel Schildt diese Linie weiter. War Krieg neu und modern in den sechziger und siebziger Jahren? Wo zeigten sich zurückgekehrte Tendenzen? Wie haben sich Kultur, Medien und ihre verschiedenen Erscheinungsformen in der Bundesrepublik entwickelt? Kann man eine Sozial- und Politikgeschichte des Konservatismus schreiben?
Nach jahrelanger Projektarbeit und Lehrvertretungen erhielt er 1997 seine erste unbezahlte Stelle als kommissarischer Direktor der neu gegründeten FZH-Stiftung. In den folgenden Jahren stieg die Publikationsleistung von Axel Schildt kontinuierlich an; Er hat über 270 Artikel veröffentlicht und war Redaktionsmitglied zahlreicher Zeitschriften, darunter der Hamburger Akademie der Wissenschaften, des Fachkollegiums Geschichtswissenschaft der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Zentraljury des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten der Körber-Stiftung. Auch in vielen öffentlichen Gremien in der Stadt und am Bund wurde sein Rat gefragt.